EWE Wärme+ Ratgeber: Lesen Sie Wissenswertes zum Thema Heizung.

Ratgeber: Entlüftung der Heizung

04.11.2021
  7 Minuten
Autor: EWE ZuhauseWärme-Redaktion

So können Sie Ihre Heizung richtig entlüften

Ihre Heizung wird nicht warm und bleibt kalt, obwohl sie voll aufgedreht ist? Dann sollten Sie Ihre Heizung entlüften. Meistens befindet sich Luft in den Heizkörpern. Und die bekommen Sie schneller wieder raus, als Sie denken! Hier zeigen wir Ihnen, wieso Luft in der Heizungsanlage zum Problem wird und eine Anleitung, wie Sie es im Handumdrehen beheben.

Warum die Heizung entlüften?

Die Heizung erwärmt Häuser durch einen Heizkreislauf, der heißes Wasser führt: das Heizwasser. Dieses Wasser wird im Heizkessel erhitzt und über Rohre in die Heizkörper geleitet. Durchströmt das heiße Wasser die Heizkörper, geben diese die Wärme an die Umgebungsluft ab – der Raum wird warm.

Luft in der Heizung klingt nicht weiter dramatisch, hat aber ganz konkrete Folgen: Die Heizkörper bleiben im schlimmsten Fall kalt, und damit auch die Räume. Aber selbst, wenn die Heizkörper nicht völlig kalt bleiben: Auch ungleichmäßig verteilte Wärme beeinträchtigt den Komfort. Die Luft im Heizkörper sammelt sich meist oben und sorgt so dafür, dass dieser obere Teil des Heizkörpers nicht erwärmt wird. Damit bleibt weniger Fläche für die Wärmeabgabe. Darüber hinaus muss die Heizungsanlage durch die verringerte Heizleistung mehr Wärme erzeugen, um die Raumtemperatur auf die gewünschte Höhe zu bringen. Entweder durch eine Höherstellung der Vorlauftemperatur oder durch eine Erhöhung der Leistung der Heizungspumpe. Beides kostet nicht nur Energie, sondern letztlich auch Geld. Ein weiterer Nebeneffekt: Die Luft selbst gelangt durch undichte Pressverbindungen und Verschraubungen in den Heizkörper. Ist zu viel Luft in der Heizung, sorgt sie für ein Gluckern, das Sie mitunter um den Schlaf bringt – sicherlich aber zumindest nerven wird. In diesem Fall sollten Sie Ihre Heizung entlüften. 

Warum bleibt die Heizung kalt?

Befindet sich Luft im Heizungssystem, sammelt sie sich naturgemäß in den oberen Bereichen der Heizkörper an. Nimmt sie zu viel Volumen ein, hindert sie das Heizwasser daran, gleichmäßig zu zirkulieren. Die Heizkörper werden so oft nur im unteren Bereich warm, der obere Teil bleibt kalt. In schweren Fällen bleibt der gesamte Heizkörper kalt. So oder so beeinträchtigt das die Heizleistung der Heizanlage. Ohne ein Entlüften der Heizung kann kein Wasser zirkulieren. Demnach ist es notwendig, den Heizkreislauf regelmäßig zu entlüften. 

Heizung entlüften: Wie oft ist das nötig?

Allgemeine Vorschriften gibt es natürlich nicht, aber es ist ratsam, die Heizungen in Haus oder Mietwohnung regelmäßig zu entlüften. Spätestens, wenn Heizkörper nicht mehr gleichmäßig warm werden oder schon gluckernde Geräusche zu hören ist, sollten Sie Ursachenforschung betreiben. Welche Gründe es noch für eine kaltbleibende Heizung gibt, erklären wir Ihnen in diesem Artikel. Das Entlüften dauert nur wenige Minuten, spart aber mitunter nicht nur Nerven, sondern bares Geld! Regelmäßiges Entlüften Ihrer Heizung senkt die Heizkosten. Daher ist es ratsam, die Heizkörper einmal pro Heizperiode zu überprüfen.

Was tun gegen Luft im Heizkörper?

Die Luft aus dem Heizkörper zu bekommen, ist kein Hexenwerk: Mit ein paar einfachen Handgriffen können Sie die Luft aus der Heizung entweichen lassen. Dafür benötigen Sie einen passenden Entlüftungsschlüssel für den Heizkörper, ein Gefäß zum Auffangen von austretendem Wasser und ggf. einen Lappen. In der Regel passt ein herkömmlicher Vierkantschlüssel zum Entlüftungsventil.  Achtung: Das Entlüftungsventil ist nicht mit dem Thermostatventil zu verwechseln! Auch ein Schlitzschraubendreher kann hilfreich sein, allerdings raten wir wegen der Verletzungsgefahr bei einem etwaigen Abrutschen eher davon ab. Vierkantschlüssel bekommen Sie in jedem Baumarkt – sie gehören zur Standard-Ausstattung und sind kostengünstig, also sparen Sie hier nicht an den falschen Ecken! Die Heizung muss entlüftet werden, so viel steht jetzt fest. Doch wo fangen Sie an? Im Folgenden haben wir Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung das Heizung-Entlüften zusammengestellt.

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Heizung entlüften: Schritt für Schritt 

1. Die Umwälzpumpe

Viele Ratgeber empfehlen, die Umwälzpumpe vor dem Entlüften der Heizungstherme auszuschalten. Das Abstellen der Umwälzpumpe sorgt dafür, dass die Luft nicht weiter in Heizkörper und in den Heizungsrohren zirkuliert. Als Mieter gelangen Sie allerdings ohnehin oft nicht an die Umwälzpumpe, aber das ist kein Problem. Sie können Ihre Heizungsanlage trotzdem entlüften, ohne die Umwälzpumpe auszuschalten.

2. Drehen Sie den Heizkörper auf

Bevor es ans Entlüften geht, müssen Sie alle Heizkörper auf die höchste Stufe aufdrehen. Nur wenn die Heizung erhitzt wird, können Sie sichergehen, dass sämtliche Luft entweicht.

3. Halten Sie ein Gefäß unter das Entlüftungsventil

So fangen Sie auftretendes Heizungswasser auf. Halten Sie das Gefäß nah unter die kleine Auslassöffnung des Ventils, da beim Entlüften der Heizung das Wasser herausspritzt. Das Entlüftungsventil liegt meist gegenüber dem Thermostatventil. Hat Ihre Heizung kein Ventil, entlüften Sie diese mithilfe eines Fachmannes.

4. Öffnen Sie vorsichtig das Ventil mit einem Entlüftungsschlüssel

Mit einem Entlüftungsschlüssel drehen Sie das Ventil gegen den Uhrzeigersinn. Eine halbe Drehung reicht vollkommen aus, oftmals sogar schon eine Vierteldrehung. Öffnen Sie das Ventil nur so weit, bis Sie Luft ausströmen hören. Öffnen Sie es nicht zu weit, es kann kräftig heißes und schmutziges Wasser spritzen.

5. Lassen Sie die Luft entweichen

Je nach Volumen kann dies einige Zeit dauern. Achtung: Die austretende Luft kann heiß sein. Das Heizungswasser riecht oftmals abgestanden, aber das ist kein Problem: Das Wasser wird lediglich als Wärmeträger genutzt.

6. Sobald Heizwasser austritt, schließen Sie das Ventil

Das Zischen wird leiser. Tritt Wasser aus, können Sie das Entlüften der Heizung beenden. Dazu drehen Sie das Ventil wieder zu. Hört das Zischen komplett auf oder läuft das Wasser nur heraus, ist der Druck zu niedrig. Aber passen Sie auf, das austretende Wasser kann dunkel eingefärbt sein und Teppich und Tapete verschmutzen.

7. Im Anschluss: Prüfen Sie den Wasserdruck

Prüfen Sie im Anschluss den Wasserdruck der Heizungsanlage: Ist er stark gesunken, muss eventuell Heizwasser nachgefüllt werden, das beim Entlüften der Heizung verloren gegangen ist. Als Mieter sollten Sie das Nachfüllen Ihrem Vermieter bzw. einem Fachmann überlassen. Sagen Sie Ihrem Vermieter Bescheid, wenn der Wasserdruck nachgelassen hat oder stimmen sich mit ihm vorher ab, bevor Sie entlüften. Wenn Sie die Umwälzpumpe vorher abgestellt haben, vergessen Sie nicht, sie wieder einzuschalten.

Tipp: Wenn viel Luft im System war, prüfen Sie am besten etwa eine Stunde nach dem Entlüften noch einmal alle Heizkörper: Tritt keine Luft mehr aus, ist die Entlüftung abgeschlossen. Sollten Sie regelmäßig viel Luft im Heizungssystem haben, ist es wahrscheinlich, dass Ihre Heizung undicht ist und Luft zieht. Wenden Sie sich dann bitte an einen Fachmann, um die undichten Stellen zu beheben und das Heizungssystem zu entlüften.

FAQ zur Entlüftung einer Heizung

Wann entlüftet man eine Heizung?

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Wo anfangen, die Heizung zu entlüften?

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Wo befindet sich die Umwälzpumpe?

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Was tun, wenn die Heizung nicht warm wird?

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In welcher Reihenfolge entlüfte ich die Heizung?

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Wie entlüftet man eine Heizung ohne Ventil?

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